Der "Belgische Wald"

Oktober 2011

Anlässlich des „Wochenende des Waldes“ in Marbehan / Belgien öffneten sich vom 14 bis 16 Oktober 2011 die Tore des Parks Lambiotte in dem es Dutzende von Arten Bäume zu entdecken gibt - wahrscheinlich zum letzten Mal, der wunderschöne Park mit seinem alten Baumbestand soll einem Neubaugebiet weichen. So waren an diesem Wochenende mehrere Aktionen geplant, es gab unter anderem die Möglichkeit Baumsetzlinge vom Gelände mitzunehmen.

So fanden auch einige der kleinen Bäume ihren Weg in den Mengeder Heimatwald. Jeder Setzling trägt ein Porzellanblatt mit Namen des Pflanzers. Eine Ausstellung mit Photos mit Namen und Koordinaten der Bäume wird zu einem späterem Zeitpunkt in Marbehan zur Erinnerung stattfinden. So kann dieser schöne alte Park zu einem Teil auch bei uns weiterleben.

Nils Köhler

Bilder des Waldes in Marbehan: Parc Lambiotte


Der Wald in Belgien

 


Die Pflanzung der geretteten Bäume am 12.11.2011, Fotos: Jürgen Utecht

Presseinformation
Dortmund, den 23.10.2012

Interessengemeinschaft pflanzt Baum in Belgien

Auf Stippvisite in Südbelgien waren Vertreter der Interessengemeinschaft Mengeder Heimatwald am vergangenen Wochenende. In Marbehan pflanzten sie anlässlich des dortigen "Wochenende des Waldes" eine Linde.

Bereits im vergangenen Jahr hatten Baumpaten des Mengeder Heimatwalds das südbelgische Städtchen Marbehan besucht. Dabei mussten sie erfahren, dass die Gemeinde vorhatte, den alten Baumbestand im dortigen Parc Lambiotte zu fällen, um dort eine Neubausiedlung zu errichten - eine Planung, die von vielen Einheimischen mit Wehmut betrachtet wurde. Kurzentschlossen packten die Mengeder sechs Stecklinge aus diesem Park in ihr Gepäck und setzten sie anschließend bei der letzten Pflanzaktion im Mengeder Heimatwald ein. So sollte wenigstens ein Teil des Parks in Mengede weiterleben. Seitdem besteht ein regelmäßiger Kontakt zwischen Dortmund und dem kleinen südbelgischen Ort. Um die Verbundenheit zwischen Mengede und Marbehan zu bekräftigen, reiste auf Initiative von Franz-Peter Engels am vergangenen Wochenende eine Delegation des Mengeder Heimatwalds erneut nach Belgien, um dort ihrerseits einen Baum zu pflanzen und am "Week-end du bois" (19.-21. Oktober) ihre Solidarität zu demonstrieren.

Initiator Franz-Peter Engels: "Wir haben bewusst eine Linde - und keine deutsche Eiche - im Nachbarland gepflanzt, denn für uns hat die Linde eine größere kulturgeschichtliche Bedeutung. Hier spielte sich das gesellschaftliche Leben ab: in ihrem Schatten wurde gefeiert, getanzt, geheiratet, aber auch Gericht gehalten."

Die Geschäftsführerin des Fremdenverkehrsvereins von Marbehan, Christiane Piquemal, konnte den Mengedern nach einer Führung durch den Park zwar erfreut mitteilen, dass es bislang noch keine Baumfällungen gegeben hatte, dass aber das Damoklesschwert des Abholzens weiterhin über dem Parc Lambiotte schwebt.

Nach alter belgischer Sitte wurde die Linde anschließend mit einem Schuss lokalen belgischen Biers gewässert, auf dass sie angehe und gedeihe - bis im nächsten Jahr wieder eine Gruppe aus Mengede nach Belgien reist, um dort das Wachsen des Baums zu verfolgen und natürlich auch die weitere Entwicklung um den Parc Lambiotte.

Die diesjährige Pflanzaktion im Mengeder Heimatwald findet übrigens am 10. November statt. Dann werden Baumpaten achtzehn neue Bäume pflanzen.

Mit freundlichen Grüßen
Axel Kunstmann
(für den Vorstand der Interessengemeinschaft)

Auf dem Gruppenbild von links nach rechts: Jörg Behr, Andreas Altenrath, Friedhelm Köhler, Nils Köhler, Franz-Peter Engels, Christian Stolzenberger, Christiane Piquemal, Dirk Lehmhaus, Brigitte Mühlmann, Axel Kunstmann